A-Junioren : Spielbericht (2015/2016)

Sommerfussball sieht anders aus

Wer bei 30 Grad und praller Sonne am späten Sonntagvormittag glaubte, die jungen Männer unserer SG und der Gastgeber aus Büßleben würden den Schatten suchenden Zuschauern einen lauen Sommerkick anbieten, wurde mit dem Anpfiff eines besseren belehrt.
Zur „finalen“ Saison hat sich der Triplesieger von vor zwei Jahren noch einmal zusammengefunden, um ein Jahr lang in der Verbandsliga die Gegner zu ärgern. Auch wenn es das Training vorab nicht erkennen ließ, waren alle Mann an Bord, sieht man von Philipp Häfner ab, der sich für diese Saison Einsätze im Männerbereich vorgenommen hat, um sich dort sportlich weiter zu entwickeln. Dafür viel Erfolg, auch wenn die Verbandsliga der A-Junioren sportlich ebenso reizvoll wäre.
Die Freude auf die neue Spielzeit war allen anzumerken. Körpersprache, Ansagen untereinander, der Kampf um jeden Zentimeter, das waren die Tugenden sportlich erfolgreicher Zeiten.
Vom Spielbeginn an brannten beide Mannschaften ein Tempofeuerwerk ab, dass man glauben konnte, sie hätten sich ob der Temperaturen vorab darauf verständigt, nur eine Halbzeit spielen zu wollen. Selbst Einwürfe wurden nicht zu Pausen genutzt, es ging unablässig rauf und runter. Zwangsläufig ergaben sich hieraus Chancen, die klar machten, dass beide Teams als Sieger den Platz verlassen wollten. Dabei ging es, was die Chancen anging, mehr in Richtung Büßlebener Gehäuse, nur der Ball wollte trotz guter Gelegenheiten nicht ins Tor. Zudem wurde Sebastian in min 33 ein möglicher Elfmeter verweigert, was mit zunehmender Spielzeit auch den Schiedsrichter in den Mittelpunkt treten ließ, der mit zwei ausbleibenden Abseitspfiffen dazu beitrug, dass es zur Halbzeit 1-1 stand. Waren es die Gastgeber, die ihren ersten Torschuss gleich unterbrachten, gelang es Sebastian noch vor der Halbzeit, absolut verdient auszugleichen.
Welch hohes Tempo unsere Truppe in Halbzeit eins gegangen war, zeigten die Minuten nach dem Wiederanpfiff. Die Mannschaft war nicht auf dem Platz, doch wir hatten großes Glück, das Büßleben mit diesem Geschenk nichts anfangen konnte. Ab Minute 55 wurden die Turbinen aber wieder angeworfen und es entwickelte sich nochmals diese unglaubliche Tempohatz zwischen den Strafräumen. Ein unnötiger Freistoß landete zum Entsetzen aller zum 2-1 (56) im langen Eck und wieder rannten wir einem Rückstand hinterher. Und wieder dauerte es nicht lange, bis Lucas nach feiner Vorarbeit von Christoph zum 2-2 (57) einschob. Es begann somit wieder alles von vorn.
Danach durfte man den Eindruck gewinnen, das Unentschieden sorge für Zufriedenheit bei allen Spielern, aber das war nur ein letztes Luftholen vor dem dramatischen Schlussakt. Dieser begann in min 84. mit einer unwiderstehlichen Willensleistung, die so nur Sebastian leisten kann und die er mit der erstmaligen Führung zum 3-2 krönte. Damit schienen die drei Punkte in greifbare Nähe gerückt, zumal wir dermaßen Druck in Richtung Büßlebener Tor aufbauten, dass eher ein weiteres Tor für uns zu erwarten war.
Aber leider kam noch einmal der nicht gerade glücklich leitende Schiedsrichter zu seinem großen Auftritt. Einen vermeintlichen Fehlpfiff kurz vorher korrigieren wollend und dennoch aus Sicht aller!!!!! (also auch der Gastgeber) dermaßen falsch liegend, pfiff er plötzlich Elfmeter und zeigte Reik auch noch die Rote Karte. Was war passiert? Reik traf bei seinem Klärungsversuch den Ball und der Gegenspieler, einen Schritt zu spät kommend, fiel auf den nun vor ihm liegenden Reik, während der Ball wieder in Richtung Mittellinie rollte. Der Schiedsrichter wertete die Aktion als Foul und gab Elfmeter. Eine Unverschämtheit, die sehr gute Mannschaftsleistung mit kompletter Arroganz zu entwerten. Darius stellte sich als neuer Torwart dieser Aufgabe, kam auch mit der Hand an den Ball, konnte das Unglück jedoch nicht verhindern. Damit endete eine turbulente Partie Unentschieden, mit dem keiner etwas anfangen konnte. Büßleben war unzufrieden, da man sich gegen die vom Dorf mehr ausgerechnet hatte. Wir waren sprachlos ob der überraschend guten Mannschaftsleistung, bei der wir nah an nicht erwarteten drei Punkten waren, die uns dann entglitten. Klatschnass wusste dann auch Trainer Rene Gerlach nicht, ob er sich freuen oder ärgern sollte. Aber dieses Spiel macht Lust auf mehr und wenn die kleinen auch spielbeeinflussenden Fehler noch minimiert werden, können wir in unserer Staffel eine gute Rolle spielen.
Bei allem Ärger… das war ein toller Auftritt, bei dem das Zuschauen Spaß gemacht. Davon bitte mehr.